Zum Inhalt springen

Ingenieurmäßige Ausbildung

Bis so ein Roboter fit ist für eine Turnierteilnahme, gibt es viel zu tun - viel mehr als im Rahmen von ein- oder zweimonatigen Schulprojekten zu erledigen wäre. Unsere AG-Teilnehmerinnen und Teilnehmer arbeiten an ihren Roboter über viel längere Zeiträume. Die Teams, die sich für internationale Wettbewerbe qualifizieren, sind mit ihren Robotern über mehr als ein Schuljahr beschäftigt. Um bei Erweiterungen, Verbesserungen und Redesigns nicht den Überblick zu verlieren, lernen sie wichtige Prozess-Phasen und ingenieursmäßiges Vorgehen kennen und anwenden. Planung, Entwurf, Umsetzung, Test, Dokumentation und Versionsmanagement sind für unsere Mitglieder nicht nur leere Worthülsen.

Förderung des Interesses am MINT-Bereich

Unsere Roboer sind “MINT-zum-Anfassen”! Damit sie sich autonom und kontrolliert bewegen können, sind viele Kenntnisse aus den MINT-Bereichen nötig. 

Schießlich sollen die Soccer-Roboter schnellstmöglich den Ball erkennen, finden und darauf zu fahren - und nicht daran vorbei. Dazu benötigen schon die Roboter der Fussball-Einsteigerliga einfache proportionale Regelungen. Wer die Ballanfahrt eines Fussball-Roboters programmiert und testet, kann den Tangens auf dem Spielfeld förmlich sehen!

Mechanisch müssen unsere Maze-Roboter Hindernisse, Bumper und unwegsame Untergründe bewältigen. Hierfür können sowohl Ketten als auch Räder ausprobiert werden. Auch die Standard-Räder vom Anfang werden dann gegen selbstgebaute Räder aus 3D-gedruckter Felge und aus Silicon gegossenem Mantel ausgetauscht.

Die gleichzeitige Auswertung von Kameras und Abstandsensoren sollte einem Maze-Roboter nicht nur die Orientierung im Labyrinth ermöglichen und sondern zum Schluss auch die Rückkehr zum Ausgangpunkt. Das erfordert schon eine korrekte Umsetzung von Spielstrategie in Programmcode.

Der Anfang wird mit Standard-Baukästen gemacht. Spätestens die Selbstbauer lernen, Datenblätter zu studieren und eigene Schaltungen und Platinen zu entwickeln und zu testen.

Selbstständiges, teamorientiertes Arbeiten

Ein Roboter ist kein Ein-Mann-Projekt - schließlich gibt es Turniertermine! Es ist unerlässlich, dass sich ein Team die vielfältigen Aufgaben aufteilt damit der Roboter rechtzeitig fahrbereit ist. Außerdem kann sich dann jeder dem Thema widmen, das ihn am meisten interessiert. Trotzdem müssen alle Teammitglieder wissen, wie ihr Roboter funktioniert, denn sie müssen notfalls auch ein erkranktes Mitglied auf dem Turnier vertreten können.

In der Roboter AG gibt es zwar einige Betreuer, aber bei so vielen Teams in verschiedenen Ligen geht es nicht ohne eine gewisse Selbstständigkeit der Teams. Das bedeutet, dass bei Problemen auch mal erfahrenere AG-Mitglieder gefragt oder um Hllfe gebeten werden, bevor sich ein Betreuer darum kümmern kann. Aus den Fehlern früherer Teams kann man viel Lernen und Zeit sparen - auch das ist Teamwork.

Entscheidungen im Turnier, zum Beispiel, ob ein Roboter weitermachen oder abbrechen soll, dürfen sowieso nur von den Teams selbst getroffen werden - da haben Betreuer und Mentoren kein Mitspracherecht.

Offenes Auftreten und souveräne Präsentation, auch in Englisch

Die Wettbewerbe bestehen nicht nur aus Spielen/Läufen der Roboter. Ein Interview und ein Poster gehört spätestens zur Europa- oder Weltmeisterschaft dazu. Dieses Poster (natürlich in Englisch abgefasst) zeigt das Team und erklärt die Highlights des Roboters. In der dazugehörigen Postersession stehen Teammitglieder dann Interessierten (anderen Teams oder Bewertungsrichtern) Rede und Antwort - natürlich auch in Englisch.

Da die Teilnahme an den internationalen Wettbewerben nicht ganz billig ist, sind unsere Teams immer auf der Suche nach Spendern und Sponsoren aus der Wirtschaft. Auch hier lernen sie, ihre Arbeit zu präsentieren und zu erklären, denn ein Geldgeber möchte schließlich wissen, wofür sein Geld verwendet wird.